Wer ich bin
Mein Name ist Alexandra, ich bin 23 Jahre alt und ich studiere momentan den Master ‚Arts, Creativity and Education‘ an der University of Cambridge. Davor habe ich in London „Arts and Sciences“ mit einem Fokus auf Anthropologie und Kunstgeschichte studiert. Mein Interesse für Kunst hat sich schon ganz früh entwickelt, ich male seit ich klein bin und durch den Leistungskurs Kunst im Abitur habe ich mich dann wirklich auf Malerei und Skulpturen gestalten spezialisiert. Nach dem Abi habe ich dann meine erste kleine Ausstellung meiner eigener Kunstwerke zum Thema „Die Rolle der Frau“ zusammen mit Kunstwerken, die von Mädchen der Kayanga Primary School in Tansania zu dem gleichen Thema gestaltet wurden, ausgestellt. Der Kontakt zu der genannten Schule kam damals durch den Verein Jambo Bukoba e.V. zustande. Das war in 2013. Über die Jahre hat sich dann das eigenständige Projekt „Jambo Sanaa“ entwickelt. „Jambo Sanaa“ heißt „Hallo Kunst“ auf Swahili und es geht mir bei dem Projekt darum einerseits Kindern die Möglichkeit zu geben sich kreativ auszudrücken und damit stolz auf sich selber, auf ihre eigene Kreation zu werden, sowie stolz auf die eigene Kultur zu werden. Ein weiterer Aspekt von Jambo Sanaa sind Ausstellungen, die bis jetzt in München stattgefunden haben. Diese sollen stereotypisierte Bilder, die viele Menschen im globalen Norden vom Globalen Süden haben durchbrechen und als Kulturaustausch dienen. Deswegen möchten wir die Ausstellungen natürlich auch gerne in Tansania zeigen. Für die Ausstellungen im Sommer 2017 („Wo will ich hin im Leben? Menschen aus Tansania und Deutschland“) haben wir zudem mit der Maria-Ward-Schule in München zusammengearbeitet, die zu dem gleichen Thema („Was ist mein Traum? Wo will ich hin?“) Bilder gestaltet haben, die wir ausgestellt haben.
Die Herausforderung, die ich sehe
1. Zu wenig Fokus auf die eigenen Fähigkeiten etwas zu produzieren/gestalten/erschaffen (zu viel Fokus auf Konsum).
2. Zu wenig Beschäftigung mit den eigenen Gefühlen und den eigenen Träumen.
Die unzureichende „Dekolonialisierung des Geistes“ („Decolonialisation of the mind“). In den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat theoretisch die Dekolonialisierung vieler afrikanischer Staaten stattgefunden, aber wie spiegelt sich das in der Lebensrealität vieler Menschen wieder?
Was ich dagegen unternehme
Durch die Kunstworkshops, zusammen mit Ausstellungen können Kinder Selbstvertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten bekommen und sich damit beschäftigen, was der Kern ihrer selbst ist. Was fühle ich? Was möchte ich? Was träume ich?
Außerdem möchten wir mit Jambo Sanaa durch Lehrer- und Künstlerworkshops auch die Lehrer und Künstler stärken, das was schon vorhanden ist an Kreativität, pädagogischen Fähigkeiten und Wissen zu intensivieren, um Kinder und Erwachsene wieder stolz auf ihre eigene Kultur und Geschichte zu machen. Durch Kunstworkshops können die Kinder die Geschichte ihres Landes, ihrer Region und ihrer Gemeinschaft praktisch erfahren. Die Ergebnisse können dann in Ausstellung präsentiert werden. Dadurch bekommen die Kinder dann die Anerkennung, die sie in der Erwachsenenwelt oft nicht erfahren.
Als nächsten Schritt plane ich für einen längeren Zeitraum (ca. 6 Monate) in Kayanga zu sein, um das Projekt mit den Lehrern, Kinder und Künstlern vor Ort aufzubauen. Dazu zählt
- Mit lokalen Künstlern sprechen über deren Auffassung von „Kreativität“ und „Kunst“, sowie eine kleine Feldstudie durchführen über den kreativen Ausdruck der Kinder, der schon vorhanden ist.
- Damit dann die Lehrhilfe, die ich schon verfasst habe, nochmal speziell auf die lokalen Bedingungen angepasst werden kann
- Workshops mit Lehrern und Künstlern, die Lust haben teilzunehmen
- regelmäßige Kunstworkshops mit den Kindern
- Die ganze Zeit dabei: Ein/e tansanische/r Lehrer/in/ Künstler/in, der/die meinen Job nach den 6 Monaten übernehmen kann, der/die gleichzeitig eingearbeitet wird
- Am Ende der Zeit: Evaluation und wiederholte Bearbeitung der Lehrhilfe
Was ich neben Geld sonst noch an Unterstützung brauche
Ich bin auf der Suche nach einer neuen Partnerschule, die Lust hätte kreative Projekte im Austausch mit den Kindern der KPS umzusetzen, sowie Freiwilligen, die Lust hätten mich bei der Entwicklung des Teils „Ausstellungskonzeption“ zu unterstützen.